Konzert der Preisträgerinnen

1.- John Cage ,,Aria 2‘‘,
Carlos Eduardo Apaza Colque, Tenor
ohne Text

2.- Wolfgang Amadeus Mozart,
Von ihrem Seelenfrieden (Dalla sua Pace)
Octavio Montaño Enríquez, Tenor

Tammin Julian Lee, Klavier

Von ihrem Seelenfrieden
hängt auch der meine ab;
was ihr gefällt,
gibt mir das Leben,
was sie nicht mag,
bringt mir den Tod.
Wenn sie seufzt,
seufze ich mit ihr.
Ihre Wut ist auch die meine,
ihr Tränen vergieße ich.
Und froh bin ich nur,
wenn sie es ist.
Von ihrem Seelenfrieden, usw.

3.- Francesco Cilea,
Federicos Klage (Il lamento di Federico)
Carlos Eduardo Apaza Colque, Tenor

Tammin Julian Lee, Klavier

Es ist die gleiche, alte Geschichte des Hirten…
Der arme Junge wollte es erzählen
Und er schlief ein.
Im Schlaf, da gibt es Vergessenheit.
Wie ich ihn beneide!
Auch ich würde gerne so schlafen,
Im Schlaf zumindest Vergessenheit finden!
Frieden nur suche ich!
Aber jede Anstrengung ist vergebens.
Ich habe immer vor mir
Ihr süßes Gesicht.

4.- Georg Friedrich Händel,
Ich beweine mein Schicksal (Piangerò, la sorte mia)
Alejandra Pareja Fleitas, Sopran

Tammin Julian Lee, Klavier

Rezitativ:
Und nun, an einem einzigen Tag,
verliere ich Ruhm und Größe?
Oh böses Schicksal!
Cäsar, mein schöner Geliebter,
ist womöglich ausgelöscht;
Cornelia und Sesto sind wehrlos,
sind unfähig mir Beistand zu leisten.
Oh Gott!
Mir bleibt keine Hoffnung
für mein Leben.
Arie:
Ich beweine mein Schicksal,
das so grausam und schlimm ist,
so lange ich noch Leben in meiner Brust habe.
Aber sobald ich tot bin, von überall her,
werde ich den Tyrannen Tag und Nacht
als Geist verfolgen.

ZWEITER TEIL

1.- Franz Schubert „Ständchen“ D 957,
Anyel Yasmin Méndez Choque, Sopran

Tammin Julian Lee, Klavier

Leise flehen meine Lieder
Durch die Nacht zu dir;
In den stillen Hain hernieder,
Liebchen, komm zu mir!
Flüsternd schlanke Wipfel rauschen
In des Mondes Licht;
Des Verräters feindlich Lauschen
Fürchte, Holde, nicht.

Hörst die Nachtigallen schlagen?
Ach! sie flehen dich,
Mit der Töne süßen Klagen
Flehen sie für mich.
Sie verstehn des Busens Sehnen,
Kennen Liebesschmerz,
Rühren mit den Silbertönen
Jedes weiche Herz.
Laß auch dir die Brust bewegen,
Liebchen, höre mich!
Bebend harr’ ich dir entgegen!
Komm, beglücke mich!

2.- Gaetano Donizetti,
Eine verstohlene Träne (Una furtiva lacrima)
Octavio Montaño Enríquez, Tenor

Tammin Julian Lee, Klavier

Eine verstohlene Träne
erschien in ihren Augen:
Diese freudige Jugend,
ich schien sie zu beneiden.
Was konnte ich sehnlicher wünschen?
Was konnte ich sehnlicher wünschen?
Sie liebt mich! Ja, sie liebt mich, ich sehe es, ich sehe es.
 
Nur einen Augenblick den Schlag
ihres Herzens fühlen!
Ein wenig meinen Atem
mit dem ihren zu vereinen!
Die Schläge, die Schläge (ihres Herzens) fühlen
meinen Atem mit dem ihren zu vereinen!
Himmel! Wenn man* sterben kann!
Mehr verlange ich nicht, verlange ich nicht.
Ah, Himmel! Wenn man kann! Wenn man sterben kann!
Mehr verlange ich nicht, verlange ich nicht.
Wenn man sterben kann! Wenn man vor Liebe sterben kann.

3.- Claude Debussy, 
Schöner Abend (Beau soir)
Alejandra Pareja Fleitas, Sopran

Tammin Julian Lee, Klavier

Wenn im Niedergehen der Sonne
die Ufer rötlich leuchten
und ein mildes Beben
die Weizenfelder durchfährt,
so scheinen die Dinge den Ratschlag zu verströmen,
glücklich zu sein,
und er steigt zum sorgenbelasteten Herz.
Es ist der Ratschlag, den Zauber zu genießen,
dass man auf der Welt ist,
solange man jung ist
und der Abend schön, denn:
Wir vergehen,
wie die Welle:
sie zum Meer,
wir zum Grab.

4.- Franz Lehár, 
Meine Lippen, die küssen so heiß,
María Fernanda Aponte Cardozo, Sopran

Tammin Julian Lee, Klavier

Ich weiss es selber nicht,
warum man gleich von Liebe spricht
wenn man in meiner Nähe ist
in meine Augen schaut,
und meine Hände küßt.
Ich weiß es selber nicht,
warum man von dem Zauber spricht,
dem keiner widersteht,
wenn er mich sieht,
wenn er an mir vorübergeht!
Doch wenn das rote Licht erglüht,
zur mitternächt’gen Stund’,
und alle lauschen meinem Lied,
dann wird mir klar der Grund.

Meine Lippen, sie küssen so heiß,
meine Glieder sind schmiegsam und weiß.
in den Sternen, da steht es geschrieben:
du sollst küssen, du sollst lieben.
Meine Füße, sie schweben dahin,
meine Augen, sie locken und glüh‘n.
Und ich tanz’ wie im Rausch, denn ich weiß,
meine Lippen, sie küssen so heiß.

In meinen Adern drinn‘,
da rollt das Blut der Tänzerin,
denn meine schöne Mutter war
des Tanzes Königin
im gold’nen Alcazar.
Sie war so wunderschön,
ich hab‘ sie oft im Traum geseh‘n,

schlug sie das Tambourin zuviell dem Tanz
da sah man alle Augen glühn.
Sie ist in mir aufs neu erwacht,
ich hab‘ das gleiche Los.
Ich tanz‘ wie sie um Mitternacht
und fühl‘ das eine bloß:

Meine Lippen, sie küssen so heiß,
meine Glieder sind schmiegsam und weiß.
In den Sternen, da steht es geschrieben:
du sollst küssen, du sollst lieben.
Und ich tanz‘ wie im Rausch, denn ich weiß,

Meine Lippen, sie küssen so heiß.

5.- Cathy Berberian ,,Stripsody“,
Alejandra Pareja Fleitas, Sopran
ohne Text